Die geschlossene Partnerschaft zwischen ALP.X Group (vormals SURPLUS Equity Partners), Qualitas Energy und dem Eberwerk zur gemeinschaftlichen Entwicklung des Projekts verbindet eine starke Vertretung lokaler Interessen, Kompetenz in der Projektentwicklung und Vorfinanzierung - eine hervorragende Grundlage für einen erfolgreichen Bürgerwindpark im Ebersberger Forst.

Durch eine Gesetzesänderung ist der Bau von Windkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet grundsätzlich zulässig. Deshalb wurde vom Landkreis Ebersberg die Änderung der LSG-Verordnung abgebrochen. Dennoch haben sich die Projektpartner, die Bayerischen Staatsforsten und der Landkreis Ebersberg darauf geeinigt, dass folgende Flächen für die Standortsuche frei bleiben:

• Flächen im Abstand von bis zu 10 H zu schutzwürdiger Wohnbebauung
• Flächen im FFH-Schutzgebiet
• Flächen in den Wasserschutzgebieten
• Flächen der Wildruhezone
• Flächen südlich der Höhenlinie 545 m üNN (Endmoränenzug)

Im Zuge der Gesetzesänderung wurde jedeglich die Freihaltung des 15-km-Radius des Wetterradars Isen herausgenommen.

Da die Freihaltung dieser Gebiete neben der Begrenzung auf maximal 5 Windkraftalagen die Basis des Bürgerentscheids im Jahr 2021 war, war es allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen diese Voraussetzungen für die Standortsuche beizubehalten.

Landrat Robert Niedergesäß zeigte sich erfreut: „Dass die Bayerischen Staatsforsten die vom Kreistag beschlossenen Kriterien in dem bestehenden Vertrag verankert haben, ist ein starkes Zeichen. Damit wird nochmals deutlich, dass auf die Belange der Anwohner rund um den Forst und die besonderen Rahmenbedingungen des Bürgerentscheids Rücksicht genommen wird. Windenergie ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Die kann aber nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Umso wichtiger ist die Akzeptanz der Bevölkerung bei solchen Projekten."

Ein entscheidender Schritt für den Bürgerwindpark Ebersberger Forst wurde gemacht: Die Standorte für alle geplanten fünf Windkraftanlagen stehen nun fest. Die ausgewählten Standorte wurden nach gründlicher Prüfung unter Berücksichtigung ökologischer, technischer und sozialer Kriterien bestimmt. Somit liegen sie weit entfernt von bestehenden Siedlungsflächen und unterliegen der Berücksichtigung der 10H-Regel, obwohl dies der Gesetzeslage nach nicht mehr erforderlich wäre. Ausführliche Untersuchungen sind die Basis für eine fundierte Entscheidung über die Positionierung der Windenergieanlagen. Sie umfassen die Sammlung und Auswertung von Daten über die Topografie, Flora und Fauna, Bodenbeschaffenheit, vorhandene Infrastruktur und mögliche Umweltauswirkungen. Hieraus werden auch die notwendigen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ermittelt, um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu gewährleisten. Mit der Festlegung der Standorte können nun die weiteren Untersuchungen für die erforderlichen Gutachten zur Vorbereitung des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens angegangen werden.

Die Projektpartner haben mit dem Kreistag des Landkreises Ebersberg eine Vereinbarung geschlossen, die dem Lankdreis Ebersberg eine verbindliche Beteiligung am Stromertrag gemäß § 6 EEG ermöglicht.

Die konkrete Höhe der finanziellen Beteiligung hängt von der tatsächlich produzierten Strommenge der Anlagen ab und fällt erst nach Inbetriebnahme der Anlagen jeweils jährlich im Nachhinein an. Die Zahlungen an den Landkreis könnten geschätzt zwischen ca. 100.000 € pro Jahr und 130.000 € pro Jahr liegen – abhängig von der Stromproduktion.

Mit dieser Vereinbarung unterstreichen die Projektträger die partnerschaftliche Entwicklung des Projekts und die Wichtigkeit der Berücksichtigung lokaler Interessen.

In diesem Zusammenhang spricht Landrat Robert Niedergesäß in der Sitzung des Kreistages von einem guten Tag für den Lankdreis und seine Einwohner. „Durch den nun zwischen dem Landkreis und dem Projektträger ausgehandelten Vertrag stellen wir sicher, dass der Strom, der von den Windrädern im Ebersberger Forst produziert wird, den Menschen im Landkreis nicht nur über die direkte Bürgerbeteiligung an den künftigen Windrädern des Eberwerks zugutekommt, sondern auch der Landkreis finanziell profitiert. Ich danke der Windpark Ebersberger Forst GmbH & Co. KG sowie deren Eigentümern für die konstruktive Zusammenarbeit in der Entwicklung der Projektrechte und dafür, dass sie mit uns auch eine Einigung über die finanzielle Beteiligung des Landkreises erzielt haben."